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Klare Worte zur Flüchtlingssituation

Gemeindeverwaltung informiert Politik und Bürger in öffentlicher Sitzung

Von Kathrin Janout

Vor mehr als 100 Zuhörern fand gestern Nachmittag die Sondersitzung des Kinder-, Jugend- und Sozialausschusses in der Neuen Aula der KGS Rastede statt. Die Gemeindeverwaltung wollte Politik und Bürger über die aktuelle Situation in der Notunterkunft in Loy und das weitere Vorgehen der Flüchtlingsunterbringung in der Gemeinde informieren.
Jann Aden vom Deutschen Roten Kreuz berichtete aus der Notunterkunft, in der mittlerweile mehr als 200 Menschen untergebracht sind. „30 Personen haben gleich ihren Rucksack geschultert und sind weitergezogen“, so Aden. Wie lange die Feuerwehrschule Notunterkunft bleiben wird, vermag er aber nicht zu sagen. Marie-Luise Felber, Koordinatorin der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in Rastede, sagte, dass sich bereits 20 Ehrenamtliche bereit erklärt hätten, in Loy zu helfen. Und auch sonst helfen die Freiwilligen: Sie haben eine Sprachlernklasse gebildet, sortieren Spenden oder betreuen Flüchtlingsfamilien. „Wir müssen aber noch viel mehr machen“, betonte Felber.
Derweil fand Erster Gemeinderat Günther Henkel klare Worte für die aktuelle Situation: „Wir gehen nicht davon aus, dass es sich bei dieser Sache um ein temporäres Problem handelt, es wird ein dauerhaftes sein.“ 50 Wohnungen seien bereits belegt, nun gelte es, Lösungen zu finden. Kurzfristig werden deshalb gemeindeeigene Immobilien geprüft, außerdem Gewerbeimmobilien. Wenn das nicht reicht, müsse man Container anmieten, die ersten kommen bereits im November auf den Kleibroker Sportplatz. „Das klingt nicht positiv, aber wir wollen möglichst vermeiden, Zelte aufzustellen“, sagte Henkel. Darüber hinaus müsse man sich mit dem Wohnungsbau beschäftigen. Es gebe beispielsweise Objekte, bei denen angebaut werden könne. Auch die Baulandreserven müsse man ansehen, so Henkel. Verschiedene Flächen im gesamten Gemeindegebiet sollen geprüft werden. Wenn es allerdings plötzlich dazu käme, dass die Gemeinde eine große Anzahl Flüchtlinge aufnehmen müsse, bleibe nichts anderes übrig, als öffentliche Einrichtungen, allen voran Sporthallen, zu nutzen.
„Die bisherige Unterbringung ist gut gelaufen“, sagte Dieter von Essen. Das, was bevorstehe, sei aber problematischer.
Die Hilfsbereitschaft der Rasteder Bürger ist nach wie vor groß. Nach der öffentlichen Sitzung schrieben weitere 14 Freiwillige ihren Namen auf die Liste der Ehrenamtlichen.