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Rastede wächst weiter

Die Mehrheitsfraktion verabschiedete gestern auf der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause die Aufstellung des Bebauungsplans 105 – Südlich Schlosspark III. Die Ratsmitglieder nutzten die Gelegenheit, ihre unterschiedlichen Positionen nochmals gründlich darzustellen.

Von Britta Lübbers

„Wir möchten das Wohnen in unserer Gemeinde auf hohem Niveau weiterentwickeln und insbesondere jungen Familien die Möglichkeit geben, in Rastede zu leben“, sagte Susanne Lamers (CDU). Die Baugebiete Südlich Schlosspark I, II und III betrachte ihre Fraktion als einen Bereich mit drei Quartieren, die durch Rad- und Fußwege verbunden seien. „Wir wachsen maßvoll“, lautete ihr Resümee.

Monika Sager-Gertje (SPD) befand, der Bebauungsplan zum Gebiet Schlosspark III habe kuriose Wendungen genommen. Der erste Entwurf sei hervorragend gewesen, mit einer Grundflächenzahl (Flächenanteil eines Grundstücks, der überbaut werden darf) von 0,25 und der Auflage, die Grundstücke zur Straße hin mit Hecken zu bepflanzen. „Wir waren dann sehr überrascht vom bewilligten CDU-Antrag, der die Grundflächenzahl auf 0,35 erhöht und die Bepflanzung gestrichen hat.“ Ausdrücklich wies Sager-Gertje darauf hin, dass die SPD die Ausweisung des Baugebiets im Grundsatz begrüßt – aber nicht mit den gemachten Vorgaben. „Leider steht uns kein Instrument zur Verfügung, unsere grundsätzliche Zustimmung auszudrücken. Wir müssen den Antrag in Gänze ablehnen.“

„Wir schaffen hier ein altershomogenes Gebiet“, warnte Dr. Sabine Eyting (Grüne). „Zunächst sind die Schulen überlaufen, dann stehen sie leer.“ Ihre Fraktion befürworte eine kleinteilige Entwicklung, um kontinuierlich wachsen zu können.

„Unsere Schulen und Kitas werden nicht übervölkert, die Wallhecken bleiben erhalten, Autoverkehr ist ausgeschlossen: Dieses Baugebiet ist die konsequente Fortführung des Vorhandenen“, meinte hingen Evelyn Fisbeck (FDP).

Gerd Langhorst (Grüne) vermisste eine grundsätzliche Diskussion über die Siedlungsentwicklung in Rastede. „Wir brauchen ein breites Angebot, von günstigen Wohnungen bis hin zu Stadtvillen. Stattdessen weisen wir Gebiete aus, auf die wir Einfamilienhäuser setzen, bis es nicht mehr geht. Das ist keine vorausschauende Wohnbaupolitik.“

Das sieht Bürgermeister Dieter von Essen anders. Er erinnerte an das Gemeindeentwicklungskonzept, das von allen Fraktionen gemeinsam beraten worden sei.