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Wir gehen voran

„Abimorrowland“ (angelehnt an das Elektromusik-Festival Tomorrowland in Belgien) hieß das Motto des diesjährigen Abiturjahrgangs der KGS. Wichtiges Thema in den Redebeiträgen waren die gestrichenen Klassenfahrten.

Von Britta Lübbers

Heiß, heißer, Abschlussfeier: Dieser Morgen hatte es in sich. Gnadenlos brannte die Sonne auf das Glasdach der Halle Feldbreite und machte den Saal zur Sauna. Aber die Gastgeber bewiesen Fürsorglichkeit und servierten den Gästen eisgekühltes Trinkwasser. Für Gute-Laune-Klänge sorgten der Chor „Sound of Gist“ und der Schwerpunktkurs Musik des 12. Jahrgangs.

Es habe andere Abi-Slogans gegeben, z.B. „Alles Banane“, die sich seiner Erlebniswelt eher erschlossen hätten, bekannte Schulleiter Gerd Kip.

„Sie gehören einer aussterbenden Spezies an“, sagte er mit Verweis auf die Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Schuljahren und machte deutlich, dass er diesen Schritt für richtig hält. Die Bildungspolitik bezeichnete er als „letzte Spielwiese der Länder“. Dass im Zuge der Inklusion eine hervorragende Einrichtung wie die Rasteder Schule am Voßbarg aufgelöst werden soll, erschließe sich ihm nicht.

Den diesjährigen Abi-Jahrgang lobte er als kompetent, sozial und solidarisch.

Bürgermeister Dieter von Essen betonte den hohen Stellenwert von Bildung und zitierte John F. Kennedy: „Nur eines ist auf Dauer teurer als Bildung – keine Bildung.“

Lehrer Thorsten Meyer wies darauf hin, dass der Jahrgang 2015 der erste ohne Studienfahrt ist. Die Mehrheit der Tutoren sei gegen den Beschluss der Gesamtkonferenz gewesen, die Fahrten auszusetzen, sagte Meyer, man habe sich aber dem Votum gebeugt. „Heute betrachte ich das als Fehler. Wir haben euch eines wichtigen Erlebnisses eurer Schulzeit beraubt.“

Den Faden griffen die Abiturienten Tomke Richter, Maike Sprickerhoff und Thore Clausing auf. „Dank unseres Verzichts haben Sie Ihren Halbtagsjob wieder“, frotzelte Thore Clausing an die Adresse der Lehrer gewandt. Die hatten mit dem Aussetzen der Fahrten gegen die Mehrarbeit protestiert, die ihnen die Landesregierung aufgedrückt hatte. Nun wurde gerichtlich entschieden, dass die Anhebung der Arbeitszeit nicht rechtens gewesen ist.

Mit Optimismus beendete Tomke Richter die Abschlussrede. „Egal wie wir unsere Schritte setzen, wir gehen voran.“