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„Spaziergänger werden vertrieben“

Deutliche Kritik an den Plänen für die Autobahn A 20 wurde auf der Informationsveranstaltung in der Neuen Aula laut. Die Frist für Einwendungen endet am 24. Juli.

Von Ernst Lankenau

Das Planfeststellungsverfahren für den Bauabschnitt 1 der neuen Autobahn A 20 ist Ende Mai eingeleitet worden. Auf einer Informationsveranstaltung in der gut gefüllten Neuen Aula informierte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr über das Projekt. Die Planungsunterlagen können bis zum 10. Juli im Internet und bei den betroffenen Gemeinden eingesehen werden. Bis zum 24. Juli können Bürger ihre Einwendungen einreichen.

Die 13 Kilometer lange Trasse des Bauabschnitts 1 beginnt an der A 28 bei Westerstede und führt über Dringenburg bis zur A 29 in Bekhausen. Der Flächenbedarf beträgt 480 Hektar, von denen bereits 70 Hektar vom Bund gekauft sind. Diese Information führte zu Unmut unter den Zuhörern, die eine Verschwendung von Steuergeldern befürchten.

Für die Baumaßnahme werden 3,15 Millionen Kubikmeter Sand benötigt. Dafür wird nördlich der Nethener Seen ein 40 Hektar großer Baggersee entstehen.

Geplant ist zudem eine Überführung der Dringenburger Straße über die A 20 sowie in Bekausen eine 27 Meter breite Unterführung. Der Bekhauser Moorweg wird zur Sackgasse, das abgeschnittene Stück erhält eine Verbindung zum Bekhauser Esch.

Der für die Technik zuständige Planer gab einen Ausblick auf den Verlauf der Autobahn. Im Bauabschnitt 2, der in zwei Jahren zur Planfeststellung ansteht, führt die Trasse in Bekhausen über die Wilhelmshavener Straße, durchschneidet den nördlichen Teil des Hahner Buschs und führt dann in einem 14 Meter hohen Bauwerk über die Eisenbahnlinie.

Im Gegensatz zu Garnholt, wo 25 Hektar hochwertiger Wald weichen müssen, gebe es auf dem Teilstück zwischen Dringenburg und der A 29 keine schwerwiegenden Konflikte mit Mensch und Natur, berichtete der Umweltplaner. Als Ausgleichsfläche ist der ehemalige Standortübungsplatz Friedrichsfeld in Varel-Seghorn vorgesehen. Diese Information, die auch schon im Vareler Raum für Kritik gesorgt hat, brachte einen Zuhörer auf den Plan. Hier handle es sich nicht um eine Kompensation, sondern um eine Umplanung, die darauf abziele, Spaziergänger, Hundebesitzer und Reiter aus dem Gebiet zu vertreiben, ärgerte er sich.