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Ein Treffpunkt für alle

Offizieller Projektstart der Begegnungsstätte in der Lessingstraße 24

Von Kathrin Janout

Herzlich willkommen! Auf der Fußmatte im Treppenhaus steht der einladende Gruß geschrieben und schon bald soll er hier in vielen verschiedenen Sprachen gelten. Eine Drei-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss des Hauses an der Lessingstraße 24 wird in den kommenden Wochen zu einer multikulturellen Begegnungsstätte umgestaltet, gerade ist das Projekt offiziell gestartet. Die Wände sind noch weiß und die Räume leer, doch das solle sich nun schnell ändern, sagt Winfried Krüger, Geschäftsführer der Kreisvolkshochschule Ammerland (kvhs). „Wir sind glücklich, dass wir jetzt anfangen können.“ Krüger betont an dieser Stelle, dass das Projekt keinesfalls eine spontane Reaktion auf die aktuellen Flüchtlingsströme sei, sondern bereits seit 2013 auf dem Tisch des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge gelegen hatte. Erst nach mehrfacher Nachfrage der örtlichen Bundestagsabgeordneten sei das ganze ins Rollen gebracht worden. „Und plötzlich musste dann alles sehr schnell gehen.“
Zur Verfügung gestellt wird die Wohnung in der Lessingstraße 24 von der Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft. Geschäftsführerin Ulrike Petruch hat bereits gute Erfahrungen mit ähnlichen Projekten in Kassel gemacht und freut sich ebenfalls auf die Weiterentwicklung im Dichterviertel. Anhand der Nachnamen könne man im Bereich der Lessingstraße rund 40 Nationen vermuten, sagt sie. „Eine günstige Voraussetzung für das Projekt“, fügt Krüger hinzu.
Geleitet wird die Begegnungsstätte in Zukunft von Silke Niermauntel. Die 48-Jährige Architektin und Pädagogin hat sich vor Ort bereits umgesehen, ist mit den Menschen in Kontakt gekommen. „Ich hatte das Gefühl, dass sie sehr aufgeschlossen sind“, berichtet Niermauntel. Einige hätten Anregungen für das Projekt geäußert. „Ich freue mich darauf, die Menschen einzuladen, sie kennenzulernen und Zeit für sie zu haben“, so die Oldenburgerin. Die Vielfalt im Viertel mache das Projekt besonders spannend.
Natürlich werde sie aber nicht als Alleinunterhalterin auftreten, sagt Winfried Krüger, geplant sei, verschiedene Initiativen einzubinden. So soll es eine regelmäßige Sprechstunde des Deutsch-Ausländischen Freundschaftsvereins (DAF) geben und Lernförderung für Kinder und Jugendliche. Auch ein Fahrrad-Reparatur-Workshop, gemeinsames Backen oder Kreativkurse wären denkbar. Zusätzlich zu den 65 Quadratmetern Fläche könne bald ein ehemaliges Waschhaus mitgenutzt werden, kündigt Ulrike Petruch an, noch sei es als Möbellager in Gebrauch. Zudem biete die Rasenfläche vor dem Haus Platz für Aktivitäten im Freien – Ideen gibt es viele.
„Als erstes brauchen wir aber wohl eine große Weltkarte an der Wand“, sagt Niermauntel fröhlich. „Damit jeder zeigen kann, woher er kommt.“