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Inklusion braucht nicht nur neue Fahrstühle

Überraschende Einigkeit nach kontroverser Diskussion im Schulausschuss. Schulleiter sollen sich nun zu den Erfahrungen mit der Inklusion äußern.

Von Kathrin Janout

Ein Antrag der Grünen sorgte für Diskussionen im Schulausschuss. In öffentlicher Sitzung trug Gerd Langhorst sein Anliegen vor, das er bereits im März schriftlich an den Bürgermeister gerichtet hatte. „Es geht dabei um die Schülerinnen und Schüler in unserer Gemeinde“, so Langhorst. Um einen Eindruck zu bekommen, wie die Situation an den sechs Grundschulen und der KGS in Bezug auf die Inklusion aussehe, habe er sich dazu Berichte der Schulleitungen gewünscht. „Ich bedaure, dass diese heute in der Sitzung nicht vorliegen“, sagte der Grünen-Fraktionssprecher. Die Verwaltung habe den Antrag so nicht verstanden, gab Erster Gemeinderat Günther Henkel zurück, da hauptsächlich von Veränderungen im neuen Schulgesetz die Rede gewesen sei – das trete aber erst im kommenden Schuljahr in Kraft.
Langhorst betonte, dass es sinnvoll sei, nach drei Jahren Inklusion nachzufragen, wie es laufe. Dem stimmte auch Lehrerpersonalratsvorsitzender Hartmut Kayser zu. „Wir stellen ja eine ganze Reihe von Problemen fest“, da gebe es sicherlich anderes zu tun, als nur einen Fahrstuhl einzubauen. Die CDU-Fraktion sah die Notwendigkeit für diese Auskünfte zunächst jedoch nicht. „Das macht keinen Sinn“, betonte Kai Küpperbusch. Wenn überhaupt sollte man Eltern und Schüler einladen, um zu erzählen. Das sei jedoch nicht Aufgabe des Schulausschusses. „Wir brauchen hier wirklich keine langen Berichte“, meinte auch Alexander von Essen, „die Lehrer vor Ort haben besseres zu tun“. Gerd Langhorst setzte dem entgegen, dass auch die Lehrkräfte mit der Inklusion Probleme hätten und es sinnvoll sei, davon zu erfahren.
Das Anliegen der Grünen habe mit diesen Ausführungen einen neuen Fokus bekommen, machte Günther Henkel an dieser Stelle deutlich, „und so ist der Antrag auf Berichte durchaus berechtigt“. Ein Schulausschuss müsste diese Ergebnisse doch haben wollen, betonte Henkel. Überraschend hoben daraufhin alle die Hände und stimmten ohne weitere Diskussion für die Sachstandsberichte zur Inklusion.