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Besser als jeder Ritter

Burgfräulein Bö kann, was der Ritter kann, nur dreimal so gut: Patricia Prawit, das originale Burgfräulein Bö aus „Ritter Rost“, hielt am Wochenende eine musikalische Lesung im Palais.

Von Ursula von Malleck

Voller Temperament erklärte Patricia Prawit im Gewand von Burgfräulein Bö den dicht gedrängt sitzenden Kindern, wo der Unterschied liegt zwischen einer langweiligen Lesung für Erwachsene (bei der man weder den Anfang, noch den Schluss einer Geschichte erfährt) und dem, was sie hier erleben sollten. Mit einer Lesung im üblichen Sinne hatte die Vorstellung des Buchs „Ritter Rost und das Gespenst“ von Jörg Hilbert und Felix Janosa dann auch wirklich nichts gemein. Es war eher ein kleines Musical, in dem ein obdachloses Gespenst auf der Eisernen Burg des Ritters erscheint, als Koks der Hausdrache allein zu Haus ist und allen möglichen Unfug anstellt. Es gab diverse Verwicklungen und natürlich ein Happy End. Mit einem CD-Player und einem Beamer als einziger Unterstützung, zeigte Patricia Prawit ein unglaubliches Talent, die Kinder ganz selbstverständlichen Teil des Geschehens werden zu lassen. Sie wirbelte mal als Ritter Rost, mal als Drache und natürlich als Burgfräulein Bö über die Bretter, sang ihr Lied: „Ich kann, was der Ritter kann, nur dreimal so gut“ und verkörperte fast alle Figuren in der ihnen eigenen Stimme, während die Kleinen mal laut, mal leise den Refrain mittönten. Langweilig wurde es wirklich keinem – auch nicht den vielen Erwachsenen, die aufgereiht an der Wand saßen. Zum Schluss animierte Prawit alle Anwesenden dringend zum Lesen, „weil man aus Büchern total spannende Sachen erfährt und tolle Geschichten in ihnen entdeckt“.