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Konrad Ullrich gewürdigt

Rastedes ehemaliger Gemeindedirektor ist im Februar verstorben. Auf der Ratssitzung in Wahnbek würdigte Bürgermeister Dieter von Essen Ullrich als bedeutende Persönlichkeit. Er habe die Gemeinde maßgeblich geprägt.

 Von Britta Lübbers

Mit einer Gedenkminute ehrte der Rasteder Gemeinderat auf seiner gestrigen Sitzung in Wahnbek den ehemaligen Gemeindedirektor Konrad Ullrich. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Ullrich am 6. Februar verstorben.

In seinem Nachruf sagte Bürgermeister Dieter von Essen, Konrad Ullrich habe die Gemeinde Rastede von 1967 bis 1991 „über einen Zeitraum von mehr als zwei Dekaden maßgeblich geprägt“. Er habe sich immer für eine moderne Infrastruktur stark gemacht, erklärt von Essen. Unter Ullrichs Regie sei die Kläranlage in Rastede „zur Musteranlage in der Region“ geworden. Konrad Ullrich habe sich für die Kooperative Gesamtschule mit Sekundarstufe II und den Bau des 1981 eröffneten Hallenbads eingesetzt.

„Der Erhalt der kommunalen Selbstverwaltung war sicherlich sein größtes Anliegen“, betonte von Essen. Auf Konrad Ullrich geht das so genannte Rastede-Urteil zurück. Die Gemeinde hatte mit einer Kommunalverfassungsbeschwerde prüfen lassen, ob ein Landkreis berechtigt ist, einer Gemeinde per Gesetz die kommunale Abfallbeseitigung zu entziehen. „Auch wenn in der Sache kein durchschlagender Erfolg zu verzeichnen war, ist das Urteil aus der Rechtsprechung nicht mehr wegzudenken“, sagte von Essen. „Alle seit diesem Zeitpunkt ausgebildeten Juristen und Verwaltungsmitarbeiter werden mit dieser Urteilsfindung konfrontiert.“

Wie sehr Konrad Ullrich mit der Kommune verbunden war, verdeutlichte Dieter von Essen mit einem Zitat von Ullrichs Kindern: „Sie haben darauf hingewiesen, dass die Gemeinde eher sein Kind gewesen ist als sie selbst.“

Konrad Ullrich wurde am 27. Februar 1929 in Schadeberg (Schlesien) geboren. Am 1. September 1967 wurde er zum Gemeindedirektor Rastedes ernannt. Er war zudem ehrenamtlicher Richter der Fachkammer beim Verwaltungsgericht Oldenburg und gehörte zum Gesamtvorstand des Fremdenverkehrsverbands Nordsee-Niedersachen. Im Jahr 1989 hatte er sein 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert.