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Für den Erhalt der Schule am Voßbarg

Gegen die Stimmen von SPD und Grünen hat sich der Gemeinderat auf seiner heutigen Sitzung in Wahnbek für den Erhalt der Förderschule am Voßbarg ausgesprochen. Die Mitglieder lieferten sich einen gereizten Schlagabtausch und warfen sich gegenseitig vor, Inklusion nicht zu verstehen.

Von Britta Lübbers

Geschlossen verabschiedete die Mehrheitsfraktion eine CDU-Resolution an den Landtag in Hannover. Darin wird die rot-grüne Landesregierung aufgefordert, von der geplanten schrittweisen Schließung niedersächsischer Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen abzusehen. Der aktuelle Entwurf des Niedersächsischen Schulgesetzes sieht vor, im Rahmen der Inklusion Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf gemeinsam zu unterrichten. Für die Schule am Voßbarg heißt das, sie würde spätestens im Jahr 2022 ihren Betrieb einstellen müssen.

„Die Schule am Voßbarg leistet hervorragende Arbeit, sie muss bestehen bleiben, damit auch Kinder mit Förderbedarf die bestmögliche Bildung erhalten“, sagte Susanne Lamers (CDU). „Chancengleichheit bedeutet nicht, alle gleich zu behandeln, sondern Kinder entsprechend ihrer Stärken und Schwächen individuell zu fördern.“ Die Rahmenbedingungen für die angestrebte Inklusion seien mangelhaft, warnte sie. „Barrierefreie Räume und Fahrstühle reichen nicht aus.“ Solange nicht alle Defizite ausgeräumt seien, sollten Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen bestehen bleiben. Zugleich forderte Lamers, die Wahlfreiheit der Eltern nicht einzuschränken.

Rüdiger Kramer (SPD) wies darauf hin, dass alle Schüler, die zurzeit die Voßbargschule besuchen, dort ihren Abschluss machen können. Das Land habe das Tempo zur Umsetzung der Inklusion verringert und stelle zudem mehr Geld und mehr Personal zur Verfügung. „Inklusion ist nicht das Festhalten an alten Strukturen, sondern Teilhabe für alle in allen Bereichen“, betonte er. Eckhard Roese und Sabine Eyting (Grüne) machten darauf aufmerksam, dass das jetzt von der CDU monierte Schulgesetz von der damaligen schwarz-gelben Landesregierung auf den Weg gebracht worden sei. Gerd Langhorst (Grüne) verwies auf den Antrag seiner Fraktion, dem Schulausschuss eine Bestandsaufnahme aller Rasteder Schulen vorzulegen. „Wir wollen uns fachkundig machen. Die Konsequenzen möchten wir dann gerne mit Ihnen allen diskutieren.“

Evelyn Fisbeck (FDP) sagte, sie unterstütze die Eltern und Kinder, die sich für eine Zukunft der Schule am Voßbarg stark machen. „Es geht nicht um Ausgrenzung, Förderschulen geben den Kindern einen wichtigen Schutzraum.“

Lars Krause (SPD) erinnerte daran, dass die Rasteder Gremien 2012 geschlossen den Baumaßnahmen für inklusive Beschulungen zugestimmt haben. Dieser Weg müsse konsequent weitergegangen werden, „auch wenn er mühsam ist und Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit fordert“. Der CDU warf er „billige Parteitaktik und Störfeuer“ vor.

Kai Küpperbusch (CDU) erklärte, er arbeite beruflich häufig mit Schülern der Voßbargschule zusammen. „Die Jugendlichen erhalten dort die beste Vorbereitung auf das Berufsleben, die es gibt.“